Datenrecherche über DP-R|EX

Zur Funktionalität und Nutzung des Datenexplorers

Für eine vollumfängliche Nutzung des Datenexplorers ist keine Registrierung erforderlich. Die Suchoberfläche ist übersichtlich gehalten und erlaubt Nutzenden, die indexierten Forschungsdaten entweder über eine Freitextsuche zu durchsuchen und/oder in Kombination mit den angebotenen Filterkategorien eine Trefferliste zu erzeugen. Die themenspezifischen Beschreibungskategorien werden zusätzlich als Tags in der jeweiligen Studienbeschreibung angezeigt und es ist möglich, über diese Tags eine weitere Filterung der Trefferliste vorzunehmen. Ferner wird dadurch eine schnelle Übersicht über die für den Forschungsbereich relevanten Studieninhalte gewährleistet, sodass sich schnell verwandte oder neue Themenbereiche erschließen lassen. Einzelne Treffer oder eine selektierte Trefferliste können zudem temporär gespeichert bzw. exportiert werden. 

In den Studienbeschreibungen ist eine direkte Weiterleitung zu den datenhaltenden Stellen enthalten. Da es sich bei Daten aus der Rechtsextreismus- und Rassismusforschung häufig um sensible und besonders schutzbedürftige Inhalte handelt, kann deren Verwendung an bestimmte Zugangsbedingungen geknüpft sein. In der Regel stehen die Daten den Nutzenden für eigene wissenschaftliche Analysezwecke kostenfrei zur Verfügung, ggf. ist jedoch eine vorherige Registrierung bei der datenhaltenden Stelle nötig. Zusätzlich kann der Datenzugang unter Umständen an die Bewilligung durch Datengebende gebunden sein und eine Nutzung je nach Datenbestand nur unter besonderen Schutzmaßnahmen vor Ort in einem Secure Data Center möglich sein. Weiterführende Informationen zu den jeweiligen Nutzungsbedingungen bestimmter Forschungsdaten erhalten Sie direkt bei den kooperierenden Forschungsdatenzentren. 

Zur Genese von themenbezogenen Beschreibungen

In der R|EX-Forschung handelt es sich häufig um sensitive Forschungsdaten, deren Zugang regelbasiert unter geeigneten Schutzmaßnahmen und Nachnutzung unter kritischen wie reflektierten Gesichtspunkten erfolgen sollte. Letzteres gilt auch für die Beschreibungsstandards solcher Daten, die diskriminierende Narrative aufbrechen und bekämpfen sollen. Vor diesem Hintergrund verfolgen wir das Ziel, eine detailliertere und sensiblere Forschung zu sozialen Phänomenen und diskriminierenden sowie rassifizierten gesellschaftlichen Gruppen zu unterstützen. Hierbei besteht die Herausforderung, Beschreibungsstandards zu verwenden, welche der Vielfalt und Individualität des Forschungsfeldes gerecht werden und die Stigmatisierung von vulnerablen Gruppen oder sensitiven Untersuchungsinhalten vermeiden.

Durch eine epistemologische und vor allem auch forschungsnahe Perspektivierung wurde die Datenlandschaft interdisziplinär unter Einbindung der Forschenden analysiert. Daraus hervorgegangen sind Beschreibungskategorien, welche

  1. die inhaltliche Dimension verschiedener sozialer Denkmuster, Ideologien oder Einstellungen,
  2. die gruppenbezogene Dimension aus Perspektive von Akteur*innen und/oder Betroffenen,
  3. und letztlich die empirische Dimension den jeweiligen Datentypen abdecken.

(1) Konzeptontologie

Mit dieser themenspezifischen Konzeptontologie werden für den Forschungsbereich relevante soziale Phänomene oder theoretische Konstrukte schematisiert, die Gegenstand einer Studie sein können. Sie wurden auf Basis einer umfassenden interdisziplinären Recherche zur vorhandenen Literatur und von empirischen Studien im Kontext der R|EX-Forschung entwickelt, um sowohl eine hohe Abdeckung als auch Angemessenheit und Aussagekraft der Konzeptontologie zu gewährleisten.

(2) Differenzierungsmerkmale

Mit dieser Kategorie werden für den Forschungsbereich relevante Diskriminierungsdimensionen und rassifizierte sowie migrantisierte Merkmale schematisiert, die Gegenstand einer Studie sein können. Dabei kann es sich sowohl um selbstzugeschriebene Merkmale als auch antizipierte Fremdzuschreibungen handeln. Die Merkmale korrespondieren nicht notwendigerweise mit den untersuchten Einheiten im Datensatz, sondern können auch Gegenstand untersuchter Konzepte oder Theorien in den Erhebungen sein.

(3) Datentypen

Diese Kategorie umfasst die für den Forschungsbereich relevanten Datentypen, die aus einer Studie hervorgegangen sein können, wobei eine Vielzahl verschiedener Erhebungsarten Berücksichtigung finden. Die Datentypen können subjekt-, ereignis-, raum- oder zeitbezogen sein und sich auf die Individual- oder Aggregatebene beziehen.